Woher kommt's?

Der Grund liegt - allen anderslautenden Beteuerungen zum Trotz - in dem Beschluss des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht, kurz "Basel II" genannt. In diesem Beschluss wurde den Banken aufgegeben, die Kreditrisiken wesentlich feiner als bisher zu bewerten - "Ratings" durchzuführen - und die Kredite bei höherem Risiko auch entsprechend stärker mit Bank-Eigenkapital zu hinterlegen, als es bisher erforderlich war.

Basel II tritt erst 2005 in Kraft ! ???

Diese Information ist schlichtweg falsch. Denn ab 2005 müssen für laufende Kredite Ratings für die vorangegangenen drei Jahre vorliegen, um dann entsprechende Maßnahmen ergreifen zu können. Gleiches gilt für den ebenfalls in den Medien geisternden Zeitpunkt 1.1.2007: Dann werden für 5 Jahre rückwirkende Ratings gefordert.

Also werden bereits ab dem 1. Januar 2002 die vorhandenen Kreditnehmer nach den neuen Rating-Kriterien beurteilt werden. Spätestens dann wird's also ernst.

Bei diesem Rating werden die bisher wichtigsten Beurteilungsmerkmale wie Bilanzen, Gewinn- und Verlustrechnungen und der Sicherheitenhintergrund für die Kredite als sog. Hardfacts und Vergangenheitswerte zugunsten von Softfacts und Zukunftswerten geringer in die Beurteilung eingehen.

Softfacts und Zukunftswerte sind

  • der Unternehmensaufbau mit den Verantwortlichkeiten
  • Gesamtstrategie mit Unternehmenszielen und Aufgaben über den Zeitraum eines Jahres hinaus
  • Vorhandensein eines schriftlichen Krisenplanes und ggf. einer Nachfolgeregelung
  • Aktuelle Analyse des Markt- und Wettbewerbsumfelds mit Einfluss auf die Uternehmensplanung
  • Absatzplanung und ggf. Beschaffungsplanung
  • Personalbedarfsplan und Personalentwicklungsplan. Maßnahmen zur Qualifikation der MitarbeiterInnen
  • Zukunftsfähigkeit der Produkte und/oder Dienstleistungen
  • Controllingmaßnahmen zeitnah und aussagefähig
  • Einfluss von Risiko- und Erfolgsfaktoren auf das Unternehmensergebnis

Die persönliche Beziehung zum Firmenkundenberater oder zum Bankvorstand tritt bei der Beurteilung zwar nicht ganz aber doch etwas in den Hintergrund, weil die hier genannten Kriterien die bisherige - oft doch allgemeine - Beurteilung weitgehend ersetzen.

Ist Rating durch eine Rating-Agentur sinnvoll ?

Nach unserer Ansicht nicht. Es sei denn, das Banken-Rating ergibt vollkommen inakzeptable Ergebnisse, die durch ein externes Rating berichtigt werden könnten.
Aber auch dann muss die Bank erst von der Falschheit des internen Bank-Ratings überzeugt werden, was schwer bis unmöglich sein dürfte.

Investieren Sie also dieses Geld in die Verbesserung der Struktur Ihres Unternehmens, vor allem in die Weiterentwicklung des

Risikomanagements.

Das in der oben stehenden Aufzählung letzte Kriterium

  • Einfluss von Risiko- und Erfolgsfaktoren auf das Unternehmensergebnis

wird für viele Unternehmen noch aus einem weiteren Grund äußerst wichtig:

Das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG)


In § 93 Abs. 2 AktG und § 43 Abs. 2 GmbHG ist geregelt:
Geschäftsführer, die ihre Obliegenheiten verletzen, haften der Gesellschaft für den entstandenen Schaden persönlich.

Das KonTraG zwingt also den Geschäftsführer / Unternehmer zur Einführung von nachvollziehbaren, weil dokumentierten, Kontrollmechanismen und Kontrollkriterien.

Nur durch ein dokumentiertes und umgesetztes Risikomanagement wird die Gefahr des Rückgriffs auf den Geschäftsführer / Unternehmer vermieden.

Die Einschätzung der Risikofaktoren auf das zukünftige Geschäftsergebnis (bis zu 3 Jahren) und die Planung von Maßnahmen, der "Risikoplan" also, gehört in die Schublade eines jeden Unternehmers.

Der Risikoplan gehört zwingend zu den Themen, die vom Unternehmer mit der Hausbank besprochen werden sollten Denn der Umgang mit Risiko-Faktoren auf das Unternehmensergebnis ist ein Softfact, der das Rating wesentlich beeinflusst.

Was ist also zu tun ?

  • Checken Sie Ihr Unternehmen nach den oben genannten Punkten durch.
  • Dokumentieren Sie das Ergebnis.
  • Machen Sie einen Plan, wie und wann Sie die entdeckten Schwachstellen eliminieren werden.

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